Die Telekom zwingt ihre Kunden ja gerade zu neuen Verträgen, weil die alte Technik mit den Neuerungen nicht mehr mithalten kann. Glaube ich jedenfalls, denn so wirklich erklären konnte mir das im Telekom-Callcenter niemand. Aber egal. Darüber will ich jetzt auch gar nicht streiten, denn am Ende habe ich ja gar keine Wahl.
Ich rief also pflichtschuldigtst im Dezember letzten Jahres bei der Telekom an, um einen neuen Vertrag abzuschließen. Nachdem mir diverse Modelle genannt wurden, wurde mir mitgeteilt, dass das aber jetzt sowieso nicht ginge, weil auf Helgoland nichts zur Verfügung stünde. Ich sollte mich im neuen Jahr nochmal melden, so im Februar vielleicht.
"So im Februar vielleicht" war ich dann allerdings im Urlaub. Und "so im Februar vielleicht" kam das Schreiben der Telekom, dass ich mich doch bitte umgehend um einen neuen Vertrag kümmern möge, da man mir sonst zum 01.03.2017 den Anschluss abschalten würde.
Bei mir dauert es leider immer etwas bis ich meine ganze Post, die während eines Urlaubs so eintrudelt, durchgesehen habe. Deshalb wurde mir der Anschluss abgeschaltet, ohne dass ich vorher einen neuen Vertrag hätte abschließen können und damit das Abschalten verhindern. Echt blöd gelaufen. Aber egal. Trotzdem von Handy (Festnetz ging ja nicht mehr!) die Telekom angerufen und neuen Vertrag gemacht. Ich bat in dem Gespräch darum, dass man uns den Festnetzanschluss samt Internet doch bitte wieder freischalten möge.
Und jetzt kommen wir zu den "Best of Telekom" Sprüchen, die wir inzwischen während diverser Telefonate mit der Telekom zu hören bekommen haben:
1) "Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber das kann ein paar Tage dauern." (58 Tage um genau zu sein, denn eine Freischaltung sei erst zum Wirksamwerden des neuen Vertrages am 27.04.17 möglich.)
2) "Helgoland ist ein Migrationsort, da stehen nicht genügend freie Leitungen zur Verfügung."
3) "Wir können erst wieder freischalten, wenn der alte Vertrag gekündigt wurde." (Hat die Telekom ja selber getan: am 01.03.2017 - und auch gleich abgeschaltet.)
4) "Die Technik ist so veraltet, dass das nicht mehr möglich ist." (Komisch nur, dass das im selben Haus, zwei Zimmer weiter im Kirchenbüro wunderbar funktioniert mit der veralteten Technik.)
5) "Gehen Sie doch in den nächsten T-Punkt und besorgen sich für die Übergangszeit einen Stick." (Gute Idee! Das Problem ist nur, dass uns ca. 60 km Nordsee vom nächsten T-Punkt trennen.)
5) Heute morgen auf unserem Anrufbeantworter dann der Hinweis einer automatischen Stimme: "Sehr geehrter Kunde, wir haben gute Nachrichten: Die Störung am Anschluss xxx...-yyy... ist beseitigt. Sollte es wider Erwarten noch Probleme geben, rufen Sie uns bitte unter xxx...-yyy... an. Freundliche Grüße, Ihre Telekom Deutschland GmbH." (Ich weiß nicht, welche Störung da beseitigt wurde. Unsere war es jedenfalls nicht. Immer noch kein Festnetztelefon und immer noch kein Internet.)
6) Und vorhin dann via Twitter der Kommentar von "Telekom hilft":
@revphansen ich betrachte Helgoland eher als perfekten Ort zur Entschleunigung. ;-) Auf Inseln sind freie Leitungen in der Tat knapp. ^da
Ist doch super! Da das jetzt geklärt ist, kann ich mich entspannt zurücklehnen und meine Eltern völlig entschleunigt und via Rauchzeichen fragen, wie es ihnen geht.
Liebe Frau Hansen,
AntwortenLöschennur ein kurzer Hinweis von einem Ex-Computerversteher: Die T*l*kom betrachtet die DSL-Anschlüsse aus den Nuller-Jahren als Altlast und will keine Ressourcen mehr in Betrieb und Support investieren.
Deswegen eben diese "da-kann-man-nichts-machen-da-brauchen-Sie-einen-neuen-Vertrag"-Textbausteine.
Wer aber - wie bei uns - an einem Ort lebt, an dem die Ressourcen für den neuen heissen Sch**ss zu knapp sind, hat leider Pech gehabt. Da steckt dann keine Weltverschwörung dahinter ;-) sondern, tja, einfach im Mengengeschäft durchs Raster geplumpst.
Ein schwacher Trost, ich weiss. Ich hoffe, dass es trotzdem den Ärger ein wenig mildert.
Ja, hat es. Vielen Dank für die aufmunternden Worte. Und im Moment läuft ja alles. 😊
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