Ich bin nicht nur gut erholt sondern auch um ein paar wichtige Einsichten reicher aus dem Urlaub gekommen.
Einsicht Nr. 1:
Wenn Pastorin es schafft, ihre Nase aus dem Internet und die Finger vom Handy zu lassen, dann steigert sich die Erholungsausbeute um ein Vielfaches.
Ich habe tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit irgendwo gelesen, dass es Reiseanbieter gibt, die ihren Kunden bei Urlaubsantritt das Handy und den Laptop abnehmen - gegen extra Bezahlung natürlich!!! Dafür bekommen die Erholungswilligen dann wenigstens eine Gartenschaufel in die Hand gedrückt und dürfen Bäume pflanzen. Gartenschaufel brauchte ich nicht. Hatte ja meinen Wanderrucksack. Und das Geld, das ich durch meine eiserne Selbstdisziplin eingespart hatte, konnte ich mit vollen Händen für Schnitzel, Spinatknödel oder Kaiserschmarren auf irgendwelchen Hütten ausgeben. Na gut, ich gebe zu: ab und zu war ich doch im Internet. Nämlich dann, wenn ich es versäumt hatte, mir eine Tageszeitung zu kaufen, und mir deshalb anderweitig Informationen übers Bergwetter beschaffen musste. Wetterfrosch Franz (mein Pensionswirt) konnte meistens Abhilfe leisten, aber manchmal reicht ein "isch guat" dann doch nicht als Wetterbericht aus. Dennoch, es hat am Ende funktioniert: Den Begrüßungstext für die Voicemail umzusprechen und das Datenroaming abzuschalten war die beste Idee des Jahrhunderts und hat mich davor bewahrt, herausfinden zu müssen, ob angebliche (dienstliche) Notfälle auch wirklich Notfälle sind.
Einsicht Nr. 2:
Der überwiegende Teil der Menschheit wird nie begreifen, wie das Reißverschlussverfahren im Straßenverkehr funktioniert! Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Leute sich schon in Salzburg einfädeln, wenn die Spuren sich erst in Innsbruck von zwei auf eine reduzieren. Ich bin ja der Meinung, dass zu frühes Einfädeln erst recht Stau produziert und es will mir nicht in den Kopf, was so furchtbar daran ist, die Fahrspuren bis zum Ende auszunutzen. Manchmal ist das natürlich nicht möglich, denn einige Autofahrer erleiden solch einen seelischen Stress, durch die Möglichkeit, dass jemand anderes eine Minute früher am Ziel sein könnte als sie selbst, dass sie niemanden mehr vorbeilassen. Egal auf welcher Spur.
Einsicht Nr. 3:
Der überwiegende Teil der Menschheit wird ebenfalls nie begreifen, dass es durchaus ernst gemeint ist, wenn auf einem Schild an der Tür zum Ruheraum einer Sauna die Aufschrift prangt: "Das Reservieren der Liegen ist nicht erlaubt!" Es ist frustrierend, wenn Pastorin nach einem Saunagang gerne ein paar Minuten auf einer Liege ruhen möchte und dann einen Haufen von diesen Liegen vorfindet, die zwar verwaist aber deutlich sichtbar mit Badelaken, Bademänteln, Badelatschen und Badetaschen als "Eigentum" eines anderen markiert sind.
Einsicht Nr. 3b: Ich werde nie begreifen, warum der Mensch an sich so fixiert darauf ist, Liegen zu besetzen (oder Sandburgen um Strandkörbe zu bauen)!
Einsicht Nr. 4: Meine Hundedame wird langsam alt und ich muss künftig damit rechnen, dass sie Bergtouren boykottiert. Bei einer der besagten Bergtouren hat sie doch tatsächlich auf den Hinterpfoten kehrt gemacht und war den Berg schon halb wieder runter, bis wir uns darauf geeinigt hatten, dass sie einfach auf mich warten könnte, bis ich beim Gipfelkreuz war und mich ins Gipfelbuch eingetragen habe. Diese schwierige Verhandlung hat mich dann auch meine Brotzeit gekostet.
Einsicht Nr. 4b: Tiroler Bergkäse und Landjäger eignen sich gut für Bestechungsversuche (zumindest bei Hunden)!
Einsicht Nr. 5: Manche Urlaubsbilder hätten nie gemacht werden sollen!
Einsicht Nr. 6: Es ist zwar klasse, Urlaub machen zu können, aber es ist genauso klasse, wieder zu Hause auf meiner Insel zu sein und die Arbeit zu tun, die ich so liebe :-)
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